Dialog mit Carsten Linnemann

Auf Einladung des CDU-Stadtverbands stellte sich Carsten Linnemann, der gerade erst mit 97%iger Zustimmung zum CDU-Bundestagskandidaten gewählt wurde, im digitalen Raum den Fragen der Diskussionsteilnehmer. Auch wenn der persönliche Kontakt wegen der Corona-Pandemie durch den Online-Dialog ersetzt werden musste, tat dies einer lebhaften Diskussion keinen Abbruch.

Gewohnt energisch und mit klaren Worten bezog Linnemann Position zur aktuellen Situation und stellte deutliche Forderungen für die Zukunft der CDU auf.

Selbstkritisch wies er auf die Politikverdrossenheit der Wählerinnen und Wähler und die immer lauter werdende Kritik an politischen Entscheidungen hin. Ärger und Frust der Bevölkerung haben seiner Meinung nach zu einem großen Teil ihren Ursprung in gerade während der Corona-Krise sichtbar gewordenen verkrusteten Strukturen, Zuständigkeitsgerangel und langwierigen Entscheidungsprozessen. Durch die Corona-Pandemie seien Schwächen aufgedeckt worden, woraus sich aber auch eine Chance für Veränderungen ergebe.  Nun gelte es, dringend und konsequent Lehren aus der Krise zu ziehen.

„Kurz, knackig und prägnant muss unser CDU-Programm sein“, verwies Linnemann auf den anstehenden Wahlkampf und unterstrich nachdrücklich, dass ein kompliziertes, umfangreiches Wahlprogramm Wählerinnen und Wähler nicht erreiche. Vielmehr sei es geboten, den Standort der CDU in 10 bis 15 Punkten als Programm zusammenzufassen. „Wir brauchen jetzt ein klares Wahlprogramm und ein breit aufgestelltes Team“, lautet die eindringliche Forderung Linnemanns, die er in den unterschiedlichen CDU-Gremien resolut vertritt.

Aus den Reihen der Diskussionsteilnehmer wurden die von Carsten Linnemann selbstkritisch vorgetragenen Kritikpunkte bestätigt und ergänzt. Die CDU müsse positive Impulse setzen, ihr eigenes Profil entwickeln, sich von anderen Parteien abgrenzen, der Bevölkerung zuhören, Wählerinnen und Wählern mit klaren Aussagen Angebote machen, verlässlich und ehrlich sein. In dem Zusammenhang ging es auch um die Forderung nach Mitgliederentscheiden und um die heftig kritisierten Nebeneinkünfte von Politikern.

„Grundsätzlich sollten Nebeneinkünfte für Bundestagsabgeordnete tabu sein. Ausnahmen sollten nur für jene Tätigkeiten gelten, die bereits vor Antritt des Mandats ausgeübt wurden. Ich denke dabei zum Beispiel an Landwirte.“, so Linnemann, dem dieses Thema ganz offensichtlich eine Herzensangelegenheit ist.  Er selbst führe Vortragshonorare unmittelbar an gemeinnützige Einrichtungen weiter und sei lediglich ehrenamtlich ohne Bezüge als Vorsitzender der von ihm ins Leben gerufenen Stiftung „Lebenslauf“ sowie als Vize-Präsident des SC Paderborn tätig. Seine unmissverständliche Haltung zur Nebeneinkünfteproblematik bringt Linnemann nach eigenem Bekunden deutlich und rückhaltlos in die politischen Diskussionen in Berlin ein und will auch die Forderung nach Mitgliederentscheiden dort thematisieren.

„Zuhören ist die wichtigste Eigenschaft eines Politikers“, so Linnemann, der auf (hoffentlich) persönlich stattfindende Gespräche in den nächsten Wochen verwies, wenn er unterwegs mit seinem Kaffee-Mobil im Kreis Paderborn den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort stehen will. „Ich bin ansprechbar für Jeden und Jede – auch außerhalb von Wahlkampfzeiten. Eine Email an mich wird beantwortet“, verspricht unser CDU-Mann in Berlin. Dass er eine klare Meinung hat und diese mit klaren Worten auch gegen Widerstände In Berlin vertritt, hat er im Online-Dialog unter Beweis gestellt.